Tattoo Betäubungscreme – hilft das wirklich?
Das Stechen eines Tattoos ist immer mit Schmerzen verbunden. Je nach Körperstelle und Schmerztoleranz können diese intensiver oder leichter ausfallen. Viele fragen sich deshalb: Lässt sich der Schmerz durch eine Betäubungscreme mindern? Tatsächlich gibt es Cremes und Sprays, die eine vorübergehende Schmerzlinderung versprechen. Doch ob diese wirklich sinnvoll sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Vorteile und Risiken bestehen, wie Tätowierer dazu stehen und welche Alternativen es gibt.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste über Tattoo Betäubungscreme in Kürze
- 2 Hilft Tattoo-Betäubungscreme wirklich?
- 3 Vorteile einer Tattoo-Betäubungscreme
- 4 Wie wird Betäubungscreme richtig angewendet?
- 5 Risiken und Nachteile der Betäubung
- 6 Schmerzempfinden beim Tätowieren
- 7 Möglichkeiten der Betäubung beim Tätowierer
- 8 Unterschiedliche Produkttypen zur Schmerzlinderung
- 9 Fazit
- 10 Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Das Wichtigste über Tattoo Betäubungscreme in Kürze
- Betäubungscremes enthalten meist Lidocain oder ähnliche Wirkstoffe.
- Sie können Schmerzen lindern, die Sitzung entspannter machen und Zeit sparen.
- Risiken sind Hautreaktionen, Allergien und ein möglicher Qualitätsverlust des Tattoos.
- Die Wirkung hält oft nur 1–3 Stunden an und kann abrupt nachlassen.
- Nicht alle Tätowierer arbeiten mit betäubter Haut – offene Absprache ist Pflicht.
Hilft Tattoo-Betäubungscreme wirklich?
Ja, Betäubungscremes können Schmerzen beim Tätowieren lindern, bergen aber Risiken wie Hautreaktionen und mögliche Qualitätsverluste. Ob sie sinnvoll sind, hängt vom persönlichen Schmerzempfinden und der Zustimmung des Tätowierers ab.
Vorteile einer Tattoo-Betäubungscreme
Der größte Vorteil einer Tattoo-Betäubungscreme ist die Schmerzreduzierung. Gerade bei empfindlichen Stellen wie Rippen oder Ellenbogen kann sie den Eingriff erträglicher machen. Auch Personen mit niedriger Schmerztoleranz profitieren, da sie die Sitzung entspannter durchstehen.
Ein weiterer Pluspunkt ist die mögliche Zeitersparnis, weil weniger Pausen nötig sind. So kann der Tätowierer gleichmäßiger arbeiten und ein größeres Motiv in einer Sitzung schaffen. Zudem sorgt die Creme für mehr Entspannung: Wer nicht ständig mit Schmerzen kämpft, sitzt ruhiger und erleichtert dem Tattoo Artist die Arbeit. Besonders bei langen Terminen wird das als angenehm empfunden. Wichtig bleibt jedoch, dass die Haut nach der Anwendung gründlich gereinigt wird, bevor die Nadeln zum Einsatz kommen.
Wie wird Betäubungscreme richtig angewendet?
- Vorbereitung der Haut: Reinigen Sie die zu tätowierende Stelle gründlich mit Wasser und Seife. Trocknen Sie die Haut danach gut ab.
- Auftragen der Creme: Tragen Sie eine dicke Schicht der Creme auf die Haut auf. Verreiben Sie die Creme nicht vollständig, sondern lassen Sie eine sichtbare Schicht auf der Oberfläche.
- Einwirken lassen: Decken Sie die Stelle mit Frischhaltefolie ab. Die Folie sorgt dafür, dass die Creme nicht antrocknet und optimal in die Haut einzieht. Lassen Sie die Creme 45 bis 60 Minuten einwirken.
- Entfernen der Creme: Entfernen Sie die Folie und die Reste der Creme kurz vor dem Termin. Die Haut ist nun bereit für das Tattoo.
Risiken und Nachteile der Betäubung
So verlockend die Schmerzlinderung klingt, bringt sie auch Nachteile mit sich. Manche Menschen reagieren allergisch auf Lidocain oder ähnliche Wirkstoffe. In seltenen Fällen kann sogar ein anaphylaktischer Schock auftreten. Auch bestimmte Vorerkrankungen wie Neurodermitis oder Herzrhythmusstörungen schließen die Anwendung aus.
Ein weiteres Problem ist die Hautreaktion: Sie kann aufquellen oder anschwellen, was die Aufnahme der Farbe erschwert. Viele Tätowierer berichten von blasseren Farben und unsauberen Linien nach der Anwendung. Hinzu kommt die kurze Wirkdauer. Nach zwei bis drei Stunden lässt der Effekt oft abrupt nach, wodurch die Schmerzen dann sogar intensiver empfunden werden können. Wer sich für eine Creme entscheidet, sollte diese Risiken unbedingt berücksichtigen und vorher ärztlich abklären, ob die Anwendung unbedenklich ist.
Schmerzempfinden beim Tätowieren
Tattoos schmerzen – das ist eine Tatsache. Allerdings empfinden Menschen diese Schmerzen sehr unterschiedlich. Manche erleben sie als erträglich, andere als belastend. Auch die Körperstelle spielt eine große Rolle. Areale mit vielen Nerven und wenig Fettgewebe gelten als besonders unangenehm. Dazu zählen etwa Rippen, Gelenke oder der Kopf. Besser gepolsterte Stellen wie Oberarm oder Wade sind oft leichter auszuhalten.
Neben dem Stechen selbst können auch die Tage danach unangenehm sein, da die Haut gereizt ist. Vorbereitung ist daher wichtig: Ausgeschlafen, gut gegessen und mit Snacks ausgerüstet, fällt das Durchhalten leichter. Musik, Gespräche oder kleine Pausen können zusätzlich helfen, die Prozedur angenehmer zu gestalten. Schmerzen gehören zwar dazu, doch mit der richtigen Einstellung lassen sie sich meistern.
Möglichkeiten der Betäubung beim Tätowierer
Grundsätzlich ist es möglich, die Haut vor einem Tattoo zu betäuben. Doch nicht jeder Tätowierer befürwortet dies. Manche lehnen die Anwendung strikt ab, weil sie negative Auswirkungen auf die Qualität befürchten. Andere sind offener, bestehen aber auf einer Absprache vor dem Termin. Selbstständig Creme aufzutragen und nichts zu sagen, ist ein absolutes No-Go. Nur wenn der Künstler weiß, dass die Haut behandelt wurde, kann er entsprechend arbeiten.
Wichtig ist auch: Tätowierer dürfen keine Injektionen setzen, es sei denn, sie sind gleichzeitig Ärzte. Erlaubt sind lediglich frei verkäufliche Produkte wie Cremes oder Sprays. Wer eine Betäubung nutzen möchte, sollte deshalb das Gespräch suchen, die Vor- und Nachteile abwägen und gemeinsam entscheiden, ob es sinnvoll ist.
Unterschiedliche Produkttypen zur Schmerzlinderung
Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Betäubungsmitteln für Tattoos. Die bekannteste ist die Creme oder Salbe mit Lidocain. Sie wird vor der Sitzung aufgetragen und hat die stärkste Wirkung sowie die längste Haltbarkeit.
Nachteil: Die Reste müssen sorgfältig entfernt werden. Alternativ gibt es Betäubungssprays, die besonders während der Sitzung hilfreich sind. Sie wirken kühlend, sind transparent und können sogar auf offene Hautstellen gesprüht werden. Allerdings sind sie eher für kleinere Areale geeignet.
Medikamente wie Lidocain in Tablettenform oder andere Schmerzmittel sind eine weitere Möglichkeit. Hier gilt Vorsicht: Blutverdünnende Präparate wie Aspirin sind tabu, da sie das Stechen erschweren. Wichtig ist, dass die Anwendung fachgerecht erfolgt und keine gesundheitlichen Risiken bestehen.
Fazit
Tattoo-Betäubungscremes können den Schmerz reduzieren, bringen aber auch Risiken und mögliche Qualitätseinbußen mit sich. Ob sie sinnvoll sind, hängt von deinem Schmerzempfinden, der Körperstelle und der Haltung deines Tätowierers ab. Wichtig ist, ehrlich zu kommunizieren und die Vor- und Nachteile abzuwägen. Letztlich gehört ein gewisses Maß an Schmerz zum Tattoo-Erlebnis dazu – und macht das Ergebnis vielleicht sogar noch wertvoller.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Hilft Betäubungscreme wirklich?
Ja, eine korrekt angewendete Betäubungscreme kann das Schmerzempfinden während des Tätowierens erheblich reduzieren.
Macht die Creme die Haut für den Tätowierer schlechter?
In der Regel nicht, solange sie korrekt angewendet wird. Eine falsche Anwendung kann die Haut jedoch leicht aufquellen lassen, was das Tätowieren erschweren kann.
Welche Creme ist die beste?
Es gibt keine pauschale Antwort. Einige der beliebtesten Marken sind Emla (rezeptpflichtig) und TKTX (frei verkäuflich). Es ist ratsam, sich für eine bewährte Marke zu entscheiden.
Wie lange hält die Wirkung an?
ie Wirkung hält je nach Creme und Hauttyp zwischen 1 und 4 Stunden an.
Kann ich die Creme für andere Behandlungen verwenden?
Ja, viele Betäubungscremes werden auch für Behandlungen wie Permanent-Make-up, Laser-Haarentfernung oder Piercings verwendet.