Tretinoin: Effektiv bei Dehnungsstreifen in der aktiven Phase

Bei Tretinoin handelt es sich um eine Vitamin-A- Säure, die bereits in mehreren Studien hinsichtlich ihrer Wirkung auf Dehnungsstreifen untersucht wurde. Bei Dehnungsstreifen in der aktiven Phase kommt es zu sichtbaren Verbesserungen.

Zwar bewirken tretinoinhaltige Cremes bei Dehnungsstreifen in der aktiven Phase (Striae rubrae) eine sichtbare Verkleinerung der Geweberisse, allerdings sind sie bei bereits ausgeblichenen Dehnungsstreifen (Striae alba) nutzlos.

Im Folgenden haben wir zwei repräsentative Studien hinsichtlich der Wirkung von Tretinoin auf Dehnungsstreifen herausgesucht und die Ergebnisse und Erkenntnisse in Kürze für Sie zusammengefasst und aufbereitet.

Kang et
Tretinoin: Effektiv bei Dehnungsstreifen in der aktiven Phase
al. (1996)

In der ersten Studie, die wir Ihnen vorstellen möchten, wurden insgesamt 22 Studienteilnehmer mit Dehnungsstreifen über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg beobachtet. Während dieses Zeitraums sollten die Teilnehmer ihre Dehnungsstreifen täglich mit einer bestimmten Creme behandeln.

Zehn der 22 Studienteilnehmer verwendeten dabei eine 0,1-prozentige tretinoinhaltige Creme, wohingegen die anderen zwölf Teilnehmer lediglich ein Placebo erhielten. Sie dienten als Kontrollgruppe.

Das Ergebnis: Mithilfe der tretinoinhaltigen Creme wurden die behandelten Dehnungsstreifen durchschnittlich um 14 Prozent kürzer und um 8 Prozent schmaler. Erste sichtbare Erfolge stellten sich bereits nach zwei Monaten ein. Die Dehnungsstreifen der Versuchsteilnehmer, die lediglich ein Placebo erhielten, wurden hingegen um 10 Prozent länger und um 24 Prozent breiter.

Zusätzlich wurden die Dehnungsstreifen beider Versuchsgruppen hinsichtlich der Qualität und der Quantität des enthaltenen Kollagens und der Fibroblasten untersucht. Trotz der sichtbaren Verbesserung fanden die Forscher allerdings keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

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Rangel et al. (2001)

Die zweite Studie Studie über den Wirkstoff Tretinoin wurde in Mexiko durchgeführt und wies einen Umfang von insgesamt 20 weiblichen Versuchsteilnehmern auf, die allesamt unter Schwangerschaftsstreifen litten.

Die Versuchsteilnehmer behandelten ihre Dehnungsstreifen über einen Zeitraum von drei Monaten hinweg täglich mit einer 0,1-prozentigen tretinoinhaltigen Creme. Eine Kontrollgruppe gab es nicht.

Das Ergebnis: Es gab sichtbare Veränderungen hinsichtlich der Schwangerschaftsstreifen. Sie verkürzten sich in ihrer Länge um durchschnittlich 20 Prozent.

Ist Tretinoin frei verfügbar?

Bei Tretinoin handelt es sich um ein rezeptpflichtiges Medikament, das in Europa und in Nordamerika zugelassen ist. Folglich erhält man tretinoinhaltige Creme erst dann, wenn man ein entsprechendes Rezept von einem Arzt erhalten hat.

Kann Tretinoin bei Schwangerschaft präventiv eingesetzt werden?

Die Vitamin-A-Säure sollte bei Frauen nur dann angewendet werden, wenn eine Schwangerschaft definitiv ausgeschlossen werden kann. Die Substanz wirkt teratogen, das heißt, dass die Substanz Fehlbildungen bei Embryonen verursachen kann.

Ob es auch bei topischer (= äußerlicher) Anwendung in Form von Creme zu Fehlbildungen kommen kann, wurde bisher nicht untersucht. Es wird deshalb davon abgeraten.

Fazit: Tretinoin gegen Dehnungsstreifen

Tretinoin ist in Form von Creme ein effektiver Wirkstoff gegen Dehnungsstreifen, sofern sich diese noch in der aktiven Phase (Striae rubrae) befinden.

Quellenangaben

  • Kang et al. (1996). Topical Tretinoin (Retinoic Acid) Improves Early Stretch Marks. Archives of Dermatology 132(5): 519-526. DOI: 10.1001/archderm.1996.03890290053007
  • Rangel et al. (2001). Topical tretinoin 0.1% for pregnany-related abdominal striae: an open-label, multicenter, prospective study. Advances in Therapy 18(4): 181-186. DOI: 10.1007/BF02850112
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